„Was haben wir?“ Ein Satz, den man heute in der sich immer mehr materialisierenden Welt häufiger stellt. Dabei lässt es sich mit diesen Worten vortrefflich spielen. So könnte man auch fragen „Was hatten wir?“, „Was könnten wir haben?“, „Was wollen wir haben?“ oder „Was sollten wir haben?!“
Radebeul-Ost hat einen Bahnhof, der jetzt eine Bibliothek ist. Radebeul-West hat eine Bibliothek, aber keinen Bahnhof. Hat West schon, aber den hat ja ein Anderer. Die Händler in Radebeul-West hatten z. B. in den letzten Jahren ein „Weihnachtsspektakel“. Jetzt hat Radebeul-West einen Stadtteilmanager für das Sanierungsgebiet aber vermutlich kein „Weihnachtsspektakel“. Man kann halt nicht alles haben.
Mit dem Haben ist das so eine Sache. Dazu braucht es in der Regel Geld. Dieses regiert bekanntlich die Welt und eben auch so eine kleine Stadt wie Radebeul. Millionen und Millionäre haben oder nicht, scheint also hier die Frage. Aber nicht immer ist alles Gute auch zusammen. Aus Nichts etwas Machen ist eine große Kunst, die eigentlich im Osten noch gut bekannt sein müsste. Dazu braucht es allerdings Ideen, doch woher nehmen? „Viele Köpfe – viele Ideen“ ist auch so ein Spruch der Urväter, an den man sich erinnern sollte. Wohl deshalb haben bei der Befragung der Bevölkerung zum Sanierungsgebiet Radebeul-West so viele Bürger ihre Ideenzettel in den Briefkasten geworfen. Die liegen jetzt auf dem Schreibtisch des Bauamtes der Stadt. Und alle warten gespannt auf das Ergebnis der Umfrage und wie es nun weiter geht.
Visionen braucht eben nicht nur das Land, sondern auch die Stadt – die Stadt Radebeul. Wo wollen wir hin, wie soll künftig die Stadt aussehen? Wird da noch Platz sein für den kleinen Geldbeutel?
Was wir haben, zumindest auf kulturellem Gebiet, wird sicher in Kürze in der „Kulturkonzeption der Stadt Radebeul“ zusammengefasst und Stadträten wie Bürgern vorgelegt werden. Vielleicht aber wird Manchem da auch bewusst, was wir nicht mehr haben oder noch nicht haben, wie zum Beispiel die Friedensburg…
Ach ja, die Friedensburg… Mit der sollte die Stadt jedenfalls ihren Frieden schließen, findet
Karl Uwe Baum
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