Radebeuler Landschaften in warmen Tönen

Der Maler und Grafiker André Uhlig stellt im »Weinmosaik« aus

Am 06. Mai lud der im November 2010 eröffnete Weinladen »Weinmosaik« (Meißner Str. 112) in seinen Räumen zur Vernissage seiner nunmehr zweiten Ausstellung ein. Zum Geschäftskonzept des Inhabers Ronald Schlüter gehören neben dem Weinverkauf von vorwiegend einheimischen Winzern die Präsentation regionaler Künst­ler in einem separaten Ausstellungsraum. Blickt man hier hinaus, so fällt der unverstellte Blick un­weigerlich auf die sanften Lößnitzhänge. Ein guter Ort also, um die Arbeiten des 1973 geborenen Radebeuler Künstlers zu zeigen. Denn für André Uhlig sind es nicht selten auch die heimatlichen Landschaften und eher unscheinbaren Blickfänge, die er in seinen Bildern einzufangen sucht. Neben seiner Heimatverbundenheit sind zahlreiche Arbeiten u.a. auf Reisen nach Indien, Italien und im Böhmi­schen entstanden. Sein langjähriger »Künstlervater« Dieter Beirich hielt eine warmherzige Laudatio in der er seine künstlerischen Phasen, aber auch eigenwilligen, wohl produktiven Widerstände eindrucksvoll umschrieb. Als gelernter Drucker arbeitete er jahrelang als Druckinstrukteur bei der Planeta und betrieb seine Malleidenschaft nebenberuflich, bis ihn schließlich seine gefühlte Berufung 2010 zur offiziellen Selbständigkeit führte.

Ein Werk von André Uhlig

Seit letztem Herbst hat er in Ateliergemeinschaft mit der Theatermalerin Birgit Köhler im »Atelier Köhler« (Neue Str. 18) eine wichtige Wirkungsstätte ge­funden. Dort steht auch seine raumgreifende Druckpresse, welche die Grundlage vieler seiner druckgraphischen Arbeiten bildet. Zu seinen be­vorzugten Techniken gehören u.a. Farbaquatinta, Sandreservage, Kaltnadelradierung, Strichätzung, Aquarell, Öl und Kohle. Als Spezialität kann sicher die maltechnische Verwendung von Kaffee angeführt werden, den er zuweilen als farbliches Ausdrucksmittel verwendet. Er gibt den Bildern Wärme und Tiefe. Ohnehin sind es zumeist die irdenen Töne die seine Bilderlandschaften beherrschen. Die ausgestellten Arbeiten, die mit ihrer ruhigen Ausstrahlung einen romantischen Anstrich nicht verbergen können, scheinen so oft wie ein Fenster in eine vergangene Welt. Bis zum 07. August lädt das »Weinmosaik« dazu in seine Räume ein.

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