„So ändern sich die Moden….!“

Neue Ausstellung im Coswiger Museum Karrasburg zeigt die Mode im Wandel der Zeiten

Ein Ausspruch ist in der Schau zu lesen, der wie eine Art Klammer um sämtliche ausgestellte Exponate wirkt. Er lautet „Es ändern sich die Moden, jedoch der Hosenboden, bleibt sinngemäß auf dem Gesäß“. Trotz dieser ausgesprochen kurzweiligen Definition des Begriffs Mode geht es in der am 31. August 2012 eröffneten neuen Ausstellung im Coswiger Museum Karrasburg um weit mehr. Es geht z.B. um jene Attribute, die dem menschlichen Körper sowohl als Schutz vor Hitze oder Kälte wie auch zur schamhaften Verhüllung desselben dienen. „Von Kopf bis Fuß“ – so der Titel der Ausstellung – zeichnet ein bestens geordnetes Bild von den Dingen, die dem Menschen den Glauben an die eigene Schönheit bzw. Attraktivität verleiht. Und der Untertitel „Coswiger Chic“ grenzt ein auf den Ort der Ausstellung selbst. So findet die große weite Welt der Mode sich in der sächsischen Industrie- und Gartenstadt Coswig wieder. Zum Beispiel beim einstigen Schneidermeister Joh. Fartak, der Damen und Herrengarderobe fertigte. Oder auch im einstigen Geschäft von Otto Marx, der für sein „Hut-Mützen und Pelzwarenlager“ wirbt.

„Von Kopf bis Fuß“ – Museum Karrasburg Coswig

Unmittelbar im Zusammenhang mit diesen Erinnerungen erzählt die Ausstellung die Geschichte der Mode selbst als auch die von allerhand modischen Accessoires. Da geht es um Hosen und Strümpfe im Wandel der Zeiten. Oder um Damenhüte aller Art. Es geht natürlich um die Damenkleider und die Wandlung, die sie über die Jahrhunderte hinweg erlebten. Um die Fußbekleidung geht es ebenso wie um den Herrenanzug bzw. das Herrenoberhemd. Die Geschichte des Fächers, des Schirms, der Damenfrisur und, und, und wird ebenfalls tiefgründig und detailliert betrachtet. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Menge an Schätzen in den musealen Einrichtungen Sachsens lagern bzw. im Coswiger Museum selbst zu finden sind.

Man wird in den beiden Ausstellungsräumen erschöpfend informiert; z.B. darüber, was ein „Original Schießers Knüpftrikot“ ist. Oder darüber, dass der Schirm in China und der Fächer im Orient geboren wurden. Dass die Zunft der Hutmacher im Frankreich des 13. Jahrhunderts entstand. Dass die Urform der Fußbekleidung Felle bzw. Lederflicken waren, mit denen die Höhlenmenschen der Steinzeit ihre Füße umwickelten. Dass die Franzosen die Pioniere in punkto chicer Herrenanzüge waren. Oder dass es das Frauenkleid bereits etwa um 3000 vor Christi gab. Ein besonderer Knüller der Ausstellung aber ist eine Preistafel aus Kriegszeiten. Das Rasieren kostete damals gerade mal 40 Pfennig, eine Dauerwelle war mit 4,50 Mark dagegen relativ teuer.

Noch bis 18. November 2012 kann man die Ausstellung besuchen. Und wie gewohnt, wird die Schau von einer Reihe thematisch passender Veranstaltungen begleitet. Wie z.B. von einer Frisur- und Typberatung am 17. Oktober 2012.
 
W. Zimmermann

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2 Kommentare

  1. Lea
    Veröffentlicht am Mo, 19. Nov. 2012 um 10:38 | Permanenter Link

    Sehr interessant. Wie lange ist die Ausstellung noch? Würde sie mir sehr gern ansehen! Viele Grüße Lea

  2. Kata
    Veröffentlicht am Mi, 5. Dez. 2012 um 10:32 | Permanenter Link

    @Lea, die Ausstellung war bis 19.11. zu besichtigen. 😉

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