Titelbild November 2012
Mit „Schloss Hoflößnitz“ hat eines der markantesten Wahrzeichen von Radebeul auf unserer Titelseite seinen Platz gefunden. Am Fuße der Einzellage „Goldener Wagen“ gelegen, beherrscht der äußerlich schlichte Bau eindrucksvoll die umliegenden Weinberge. Kein Wunder also, dass das reizvolle Zusammenspiel von Architektur und Weinkulturlandschaft zum dankbaren Bildmotiv für ganze Künstlergenerationen wurde. 1650 wurde das Schlösschen unter Kurfürst Johann Georg I. durch den Hofbaumeister Ezechiel Eckhardt errichtet. Spätere Höhepunkte erlebte der Ort durch Besuche August des Starken, der mit seinen Jagdgesellschaften hier so manche rauschende Festlichkeit beging. Nach dem Niedergang des Weinbaus zum Ende des 19. Jahrhunderts infolge der Reblauskatastrophe, war die Anlage zunehmend dem Verfall preisgegeben. Durch das unermüdliche Engagement des Hoflößnitzvereins erfuhr der Bau 1912/13 eine Sanierung, welche die Grundlage zur Einrichtung des ersten Museums bildete. 1998 wurde mit der „Stiftung Weingutmuseum Hoflößnitz“ schließlich eine neue Trägerschaft begründet. Wer bisher noch nicht einen Blick in die Räumlichkeiten geworfen hat, wird erstaunt sein, hier eine der wenigen erhaltenen Innenarchitekturen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts in Sachsen vorzufinden.
Sascha Graedtke