Zum Titelbild November 2011
Heute können wir über eine lasttragende, junge Dame nur staunen, die dennoch ein Lächeln für den Betrachter hat – wie geht das? Indem die statischen Kräfte der Klinker-Mietvilla u.a. durch eine dahinter liegende Loggientrennwand mit kräftigem, vorgelagertem Pfeiler aufgenommen werden und unsere Dame, in der Fachliteratur auch Herme genannt, lediglich sich selbst tragen muss. Wir finden sie in der Loggia des 2. OG der Mietvilla Louisenstraße 8, die 1895 von Architekt Carl Käfer entworfen und der Firma Gustav Röder bis 1896 errichtet wurde. Das Material hier könnte Kunststein oder Stuck sein. Es handelt sich wahrscheinlich um Manufakturware, obwohl bisher kein zweites gleiches Stück in Radebeul nachgewiesen werden konnte. Andere Hermen finden wir an den Häusern Meißner Straße 47 und Karlstraße 4
Dietrich Lohse