Zum Titelbild Juni 2013

Zum Titelbild Juni 2013

Für die Titelseite unseres Juniheftes habe ich mit der Rosenstraße 18 ein kleineres, aber auch zweiflügliges Tor mit rechteckigem oberen Abschluss gewählt. Es dient ausschließlich dem Fußgängerverkehr zu einer Villa von 1904/05. Der Entwurf der Villa und wohl auch der Einfriedung stammt von Architekt Max Steinmetz, der in der Firma Gebr. Ziller arbeitete – seine Gestaltungen entsprechen dem Jugendstil bis zur Reformbaukunst. Auf die gephasten Sandsteinpfosten sind sich einseitig verjüngende, vertikale Verlängerungen aufgesetzt, auf denen ein horizontaler Sandsteinbalken ruht. Die Unterseite des Balkens ist als Gerade ausgebildet, während die Oberseite eine dezente Schweifung zeigt, die jeweils links und rechts in einer stilisierten Schnecke endet. Wer in der Mittelachse des Balkens die Hausnummer einmeißelte, muss gehofft haben, dass sich diese nie ändern wird!
Über den beiden Holzflügeln wurde ein feststehendes Lattenwerk, ähnlich einem Oberlicht, angeordnet. Die Torflügel sind im oberen Teil mit filigranem Stabwerk gefüllt und gewähren so Durchblicke. Bemerkenswert sind hier auch die Türklinken in Jugendstilmanier. Die Holzteile der Einfriedung, wie auch die Klappläden an der Villa, tragen einen Anstrich im so genannten Lößnitzblau (in der Mischung von Blau und Grün dominiert hier Blau). Im Hinblick auf längere Haltbarkeit von Sandstein und Holz erhielt der Balken eine Kupferblechabdeckung und die Flügel am unteren Ende Kupferblech als Spritzschutz.
Spaziergänger in der Rosenstraße nehmen das Tor als zierlich und heiter wahr.

Dietrich Lohse

schlechtbescheidenmittelmäßiggutexzellent (Noch nicht bewertet)
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