10 Jahre Sächsischer Weinwanderweg

In diesem Jahr gibt es ein weiteres Jubiläum im Elbtal zu feiern oder genauer: zu begehen. Zwei Jahre nach der 20-Jahr-Feier der Sächsischen Weinstraße (für Autos) gilt es nun, den Weinwanderweg (für Fußgänger) gebührend zu beachten und zu beschildern.

www – galt diese Abkürzung bisher nur für das weltweite Netz, so verwenden Fachleute in diesem Jahr die Abkürzung für den WeinWanderWeg (das sächsische Element fällt weg, da es selbstverständlich ist). Das dazu gehörige Logo am Wegesrand zeigt eine stilisierte weinrote Traube mit einem großen S darüber in einem ovalen Rahmen.
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Initiator des 90 Kilometer langen Wanderwegs war damals Werner Starke, der dann auch Autor der Broschüre über den Sächsischen Weinwanderweg wurde. Er hatte bereits 1997, inspiriert durch das Wandern entlang der Deutschen Weinstraße, die Idee und wandte sich damit an den Tourismusverband Sächsisches Elbland und die Anlieger-Kommunen.
Nach vielen Begehungen und Hürden aller Art, vor allem bürokratischen, wurde der www im Jahr 2004 eingeweiht und gilt heute nicht nur als Wein-, sondern vor allem als Weitwanderweg mit sechs Tagesetappen, wenn man im Durchschnitt 15-18 Kilometer am Tag bzw. 5-6 Gehstunden zugrunde legt.

Natürlich gab es vorher schon Wege durch die oder entlang der Weinberge zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz, die seit alters her bestehen. Aber es bedurfte doch etlicher Initiativen, rühriger Ortsvereine – besonders auf dem Gebiet des Dresdner Elbhangs -, um den Weg durchgängig als solchen begehbar und erkennbar zu machen, das heißt: zu beschildern.
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„Dass die Route leider nicht immer dem idealen, landschaftlich schönsten Verlauf folgen kann, liegt in vielen Fällen am Privatbesitz von Wegen, an fehlenden Mitteln, bestimmte Wegabschnitte zu sanieren oder zu sichern, zum Teil aber auch an nicht nachvollziehbaren kommunalpolitischen Erwägungen“, schreibt Werner Starke in seinem Vorwort „zum Geleit“ in der Broschüre „Sächsischer Weinwanderweg“ (3. Auflage, 2008). Das hat sich bis heute nicht geändert.

Die Broschüre wird nicht mehr neu aufgelegt, ist aber noch für 4 Euro zu haben. Sie enthält zwar viele Infos, was sich am Wegesrand zu besichtigen und für die Einkehr lohnt, aber sie hat vor allem in kartographischer Hinsicht einige Mängel und insofern auch Beschwerden eingebracht, was die Reihenfolge der Karten und die Anschlusskarten betrifft. Auch erwies sich die Klebebindung als unpraktisch für die Wanderer während des Wanderns. Und schließlich waren die Aktualisierungen der Karten problematisch, da die Kartographie 2003 noch über den Lehrstuhl für Kartographie der Technischen Universität Dresden im Rahmen einer Diplomarbeit erstellt worden waren, die Diplomanden aber längst aus der Uni raus sind.

Weinwanderweg bei Diesbar-Seußlitz

Weinwanderweg bei Diesbar-Seußlitz


Auch heute im Jubiläumsjahr ist nicht alles perfekt. Deshalb hat sich es der Tourismusverband Sächsisches Elbland zur Aufgabe gemacht, zumindest die Beschilderung zu komplettieren, fehlende, gestohlene oder beschädigte Schilder zu erneuern. Mit Schildern, Nägeln und Farbe im Rucksack sind etliche Ehrenamtliche unterwegs: Es gibt zwei Kreiswegewarte (historisch bedingt durch den ehemaligen Landkreis Großenhain = Kreiswegewart Nord und den ehemaligen Landkreis Meißen = Kreiswegewart Süd) sowie die Ortswegewarte der neun (!) Anliegerkommunen. Alle Kreis- und Ortswegewarte arbeiten ehrenamtlich nur gegen eine kleine Aufwandsentschädigung. Ansonsten werden seitens der Orte auch Bauämter, Grünflächenämter o. ä. Bereiche einbezogen. Die Koordination läuft über die beiden Kreiswegewarte.

Größere Änderungen beim Routenverlauf des www soll es nicht geben, heißt es aus dem Tourismusverband Sächsisches Elbland. Die einzelnen Kommunen hatten ihre Etappen zur Korrektur erhalten, auch die Kreiswegewarte – aber da soll es nur kleine Ergänzungen am Rande der Strecke gegeben haben. Und in Pirna ist der Startpunkt verändert worden. Dies alles ist in eine neue Kartenmappe eingeflossen. Die Klarsichthülle enthält wieder die 6 Einzelkarten pro Etappe, größer und aufklappbar, dazu noch einen linkselbischen Wanderweg (allerdings ohne Beschilderung), jeweils im Maßstab 1:30.000. Sie finanziert sich aus Werbeeinnahmen und dem Verkauf zu 6,50 €. Auch die Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr sind darin aktualisiert worden – im Laufe von 10 Jahren erfolgten dort sicher die meisten Änderungen -, ebenso die Fotos. Wer keine Karten kaufen kann oder will, vertraut entweder auf die (verbesserte) Markierung entlang des 90 Kilometer langen Weges oder macht sich online vorher schlau: im www, und damit ist nun wirklich das world wide web gemeint.

Karin Funke

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