Angeregt durch den Leserbrief im vergangenen Heft von Herrn Götz aus München,
möchte ich einfach mal meine Erinnerung an die Hoflößnitz kund tun.
Von 1987 -1991 arbeitete ich als Museumsassistentin in dieser Einrichtung. Die Hoflößnitz war Wirkungsbereich für fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und drei bis vier Restauratoren. Schon damals gehörte sie größtenteils der Stadt Radebeul. Unter der organisatorischen Leitung von Ute Dahms wurden nach und nach die Restaurierung der Malereien auf den Holztäfelungen und die Sanierung des Gebäudes vorangebracht – und das zu DDR-Zeiten! Ingrid Zeidler als wissenschaftliche Leiterin und ich gestalteten jedes Jahr zwei Ausstellungen. Vielleicht erinnern Sie sich an die Korbmacherausstellung, die Leben und Handwerk der zahlreichen Korbmacher Radebeuls zeigte, an die Ausstellung über Sarrasani, an eine mit alten Postkarten von Radebeul und Umgebung, aber auch an Expositionen zum ökologischen Anbau im Garten oder zum Lebenselixier Wasser, die 1988/89 in gewissen Kreisen für Aufregung sorgten. Immer waren die Eröffnungen unter den Kastanien etwas Besonderes für Radebeul.
Parallel arbeitete Ingrid Zeidler am Aufbau einer Ausstellung zum Weinbau, die dann auch als eine moderne, den neuen didaktischen Anforderungen voll gerecht werdende Dauerausstellung die Räume ausfüllte, die frisch restauriert, einen schönen Rahmen bildeten.
Nicht zu vergessen sind auch die Konzerte, die es ja bis heute gibt. Alles zusammen trug dazu bei, dass diese Kultureinrichtung den Namen verdiente.
Verwunderlich finde ich dann heute schon, dass sowohl auf der Homepage als auch in der neuen Ausstellung „ 850 Jahre Weinbau“ so getan wird, als ob es diese aktive Zeit nie gegeben hätte und erst in den letzten Jahren die Hoflößnitz, besonders das Haupthaus,
wie“Phönix aus der Asche“ gestiegen wäre.
Ilona Rau