Am linkselbischen Ufer stand nahe dem Dorf Gohlis schon sehr lange eine hölzerne Bockwindmühle, die jedoch 1828 ein Sturm zerstörte. Nach vier Jahren Bauzeit drehten sich 1832 dann die Flügel einer neuen Holländermühle, die größer und sicherer war als die Bockwindmühle. 1914 stellte der Müller Max Heide jedoch den Mahlbetrieb ein. Fortan war die Mühle nur noch als Publikumsmagnet für die Gaststätte nebenan da. Mit der Elbfähre (inzwischen längst eingestellt) kamen auch viele Gäste aus Radebeul zur Mühle und zur Gaststätte. Der Krieg hatte der Windmühle 1945 selbst nicht schaden können, doch setzten nun allgemeiner Verfall und Vandalismus ein.
1954 verhalf der Radebeuler Baumeister Franz Jörissen zusammen mit Spezialisten der Gohliser Windmühle wieder zu Flügeln und einem authentischen Aussehen – sie hätte sogar Getreide mahlen können, wenn Bedarf bestanden hätte. Sie war zu allen Zeiten auch ein beliebtes Motiv für Künstler, so erinnere ich mich an Aquarelle von Günter Schmitz mit Elbe und Mühle (V+R 04 u. 06/93). Interessant war 1982 die Herausgabe einer Briefmarke zu 25 Pfennig mit der Gohliser Windmühle – da der Bauzustand aber schon wieder schlecht war, benutzte man eine Bildvorlage von 1977! In den 80er Jahren versuchten dann VEB Denkmalpflege Dresden, VEB (K) Bau Radebeul und LPG Frühgemüsezentrum einzeln oder auch gemeinsam den Verfall der Mühle aufzuhalten. Bis 1989 waren bei der schlechten Wirtschaftslage aber nur Teilerfolge möglich. Am vollständigen Bild der Holländermühle am Elbradweg konnten wir uns erst wieder nach der Wende erfreuen.
Dietrich Lohse
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