Zum Titelbild V+R 12/15
Die evangelische Kirche in Weistropp soll das Weihnachtsheft zieren. Sie hat aus Radebeuler Sicht eine tolle Fernwirkung. Nähert man sich der Kirche, erkennt man, dass in den letzten Jahren von außen einiges erledigt werden konnte – Dachdeckung neue, rote Biberschwanzziegel, Turmhaube mit Schiefer und Spitze mit Kupfer gedeckt, Putzarbeiten ausgeführt, eine im Hof abgestellte Eisenglocke lässt erahnen, dass wieder drei neue Bronzeglocken im Turm hängen. Im Inneren dagegen bleiben noch einige Wünsche offen, sie wirkt recht dunkel, was u.a. an zwei Emporenetagen liegt (eine Etage würde heute reichen) und am hohen Altar, der ein Chorfenster ganz verdeckt. Der reichliche Baumbestand um die Kirche macht es innen dunkel und lässt auch kaum eine Gesamtaufnahme der Kirche zu.
Die wertvollsten Ausstattungen dieser Kirche sind ein Renaissance – Taufbecken und eine Kanzel von 1602 bzw. 1607. An den rechteckigen Grundriss des Schiffs mit Flachdecke schließt sich östlich ein Chor im 3/8-Schluss mit Gewölbe und westlich ein quadratischer Turm an, der über dem First der Kirche in einen achteckigen Schaft übergeht. Die Kirchengeschichte ist ab 1499 belegt, aber noch nicht in Gänze erforscht. Eine Gestaltung der Kirche 1725 durch George Bähr ging durch die späteren Umgestaltungen von 1887 und 1939 leider völlig verloren. Dennoch gibt es in Kirche und Pfarrhaus ein Gemeindeleben, Pfarrer Bernhard betreut insgesamt drei Kirchen, die in Constappel und in Unkersdorf muss er bereisen.
Damit beende ich heute diese Titelbildserie und meine Ausflüge auf die andere Elbseite.
Dietrich Lohse