»Mit Freude am Leben !«

Im Foyer der Landesbühnen Sachsen würdigt eine Ausstellung das Werk der 90-jährigen Malerin Lieselotte Finke-Poser

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Die Jubilarin im Gespräch                                              Foto: W. Zimmermann

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»Der Dirigent Kurt Masur« Aquarell, 2015 Repro: W. Zimmermann

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»Sturm« Aquarell, 1999               Repro W. Zimmermann

Ohne Zweifel, sie ist die anerkannte Seniorin unter der zahlenmäßig sehr üppigen Mannschaft der Radebeuler Maler. Ihren gewichtigen runden Geburtstag wird Lieselotte Finke-Poser feiern wenn das Jahr zu Ende geht. Denn ab dem 29. Dezember 2015 kann sie auf stolze 90 Jahre Leben zurückblicken. Zugleich also auf fast ein komplettes Jahrhundert Leben. Ein Mensch, dem ein solch hohes Alter vergönnt ist, der muss zweifellos schon etwas Besonderes an sich haben.
Bei Lieselotte Finke Poser ist das zunächst einmal ihre große Lust am Leben überhaupt. Dann natürlich ihr besonderes Metier, die Malerei. Und deshalb nutzte die Malerin die meisten ihrer Lebensjahre dafür, Bilder zu malen. Eigentlich hat sie das schon immer getan seit sie zurückdenken kann. Und sie tut es heute immer noch, mit nicht nachlassender Energie.
Ihre aktuelle Ausstellung nun hat diesen ihren 90. Geburtstag im Fokus. Das heißt, dass man seit dem 4. Dezember 2015 einen repräsentativen Ausschnitt ihres künstlerischen Lebenswerks im Foyer der Landesbühnen Sachsen besichtigen kann. Die Vernissage dazu fand am Abend des 4. Dezember statt. Überwiegend zeigt die Ausstellung ihre in den sanften Aquarellfarben gemalten Bilder, aber auch Ölbilder und ein kleiner Teil an Kreidezeichnungen findet man ebenfalls in der Exposition.
Lieselotte Finke Poser, die 1925 in Hessisch-Lichtenau (der Nähe von Kassel) geboren wurde, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und war im Anschluss daran viele Jahre als Illustratorin vorwiegend im wissenschaftlichen als auch im Buchbereich beschäftigt. Die heute 50-jährigen sind in ihrer Kindheit ganz sicher den wunderbaren Kinderbüchern begegnet, die von ihr illustriert wurden. „Beobachtungen am Wegesrand“ nannte sich eines dieser Bücher und es erzählte in Text und vor allem im Bild von der Schönheit der Natur.
Seit 1953 lebt und arbeitet sie in Radebeul und gehörte 1979 hier zu den Mitbegründerinnen des anerkannten Radebeuler Grafikmarktes. In der reizvollen Landschaft von Radebeul bis Moritzburg wiederum hat die Malerin ein üppiges Betätigungsfeld gefunden. Daneben widmete sie sich aber auch immer mal wieder dem Porträt, malte Kinder, alte Menschen, christliche Symbolfiguren etc.
Die aktuelle Ausstellung nun konzentriert sich vor allem auf Landschaften und Porträts. So zeigt sie eine „Abendstimmung“(1999), widmet den „Kopfweiden bei Serkowitz“ ein Bild, hat den Dirigenten Kurt Masur in eindrucksvoller Gestik porträtiert und lässt es in ihrem Bild „Sturm“ fast körperlich spürbar stürmen.

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»Kopfweiden bei Serkowitz«, Aquarell, 1979,        Repro: W. Zimmermann

An Gratulanten mangelte es nicht an diesem Abend. Musik vom Piano, Cello und Violine erklang zum Auftakt der Vernissage. Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche und Landesbühnen-Intendant Manuel Schöbel gehörten zu den ersten Gratulanten.

Wolfgang Zimmermann

Die Ausstellung wird bis ins kommende Jahr 2016 hinein zu besichtigen sein. Zeitgleich kann man unter dem Titel „Jung und Alt“ eine zweite Ausstellung von Lieselotte Finke-Poser im Radebeuler Familienzentrum auf dem Altkötzschenbrodaer Anger besichtigen

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