Der Radebeuler „NOTschriftenverlag“ feierte 20-jähriges Jubiläum

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Jens Kuhbandner im Gespräch mit Gästen Foto: W. Zimmermann

Man kennt das ja zur Genüge, die Lust daran sich selbstständig zu machen. Von niemandem außer von seiner Kundschaft abhängig zu sein. Und bei all dem die Möglichkeit zu haben, eigene Ideen zu verwirklichen. Einer, der sich diesen Traum erfüllte ist der Radebeuler Jens Kuhbandner. Ein Bücherfan? Natürlich, denn sonst gingen Wunschträume dieser Art gar nicht erst auf. Jens Kuhbandner gründete im Jahr 1996 in Radebeul seinen eigenen Verlag und gab ihm den skurrilen Namen „NOTschriften“. Die ersten Bücher des Verlages entsprachen tatsächlich diesem Verlagsnamen. Es waren Prosatexte und Lyrik, deren gedruckter Inhalt von einem schlichten Wellpappeneinband zusammengehalten wurde. Dafür fanden sich natürlich auch die ersten Autoren; ein Lyrikband von Edward Güldner erschien bspw. in dieser Aufmachung. Und auch der Rückblick eines Kulturmachers der 1980-iger Jahre, der in seiner STASI-Akte sehr viel erzählenswerte Geschichten entdeckte. Außerdem, der Schauspieler Wolfgang Dehler (leider schon verstorben), der Anekdoten aus seinem langen Schauspielerleben zusammensuchte und dieser Sammlung den schlichten Namen „…einfach absurd“ gab. Vielleicht war es gerade das Cover seines Buches, das den Verlag von den Wellpappenbüchern abrücken ließ. Fortan nämlich verwiesen die Einbände, wie es im Buchverlagswesen nun mal Standard ist, ganz klar auf den Inhalt des Buches.

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Querschnitt aus dem Verlagsprogramm Foto: W. Zimmermann

Das Verlagsprogramm ist in den 20 Jahren ziemlich umfangreich geworden. Und es sind längst nicht nur Neulinge, die bei NOTschriften gelistet sind. Die Hauptarbeit (Texte sichten, Gespräche mit den Autoren führen etc.) macht der Verlagschef immer noch nahezu allein. Und immer noch findet man ihn in seinem kleinen Büro im Erdgeschoss vom Pfarrhaus der Radebeuler Friedenskirche. Inmitten von Büchern natürlich, für die inzwischen der Platz recht knapp geworden ist. Der 20-jährige Verlagsgeburtstag wäre vielleicht eine Möglichkeit, sich auch in den Räumlichkeiten etwas auszuweiten.

Wolfgang Zimmermann

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