Die aktuelle Ausstellung im Coswiger Museum Karrasburg widmet sich dem Reise-Thema
Gewiss; jeder Besucher der neuen Ausstellung im Coswiger Museum „Karrasburg“ wird ganz persönliche Reiserlebnisse bzw. Eindrücke beisteuern können. Denn das familiäre Verreisen bzw. der Urlaub nimmt einen gewichtigen Platz im Privatleben der deutschen Familien ein. Das ist aber keine Neuigkeit. Die Wertigkeit des Reisens trieb nämlich schon unsere Altvorderen um. Und einige von ihnen formulierten aus diesem allgemeinen Trieb des Menschen besonders kluge Gedanken. Die älteste diesbezügliche Wortmeldung stammt von Augustinus Aurelius (354 – 430) und lautet „Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon!“ Wie recht er hatte beweist die Gegenwart mit akribischer Genauigkeit. Wer mitreden möchte im Austausch interessanter Erlebnisse und kluger Erfahrungen, der muss ganz einfach auf Reisen gehen. Das galt schon bei unseren Altvorderen, blieb über die Jahrhunderte stets aktuell und begleitet auch heute noch den „urlaubenden“ Menschen der Gegenwart. Ganz egal, ob der das will oder nicht. Insofern kommt die am 18. August eröffnete Ausstellung im Coswiger Museum „Karrasburg“ durchaus zur rechten Zeit. Ganz egal ob der Besucher der Ausstellung nun ein Reisemuffel oder ein ausgeprägter Weltenbummler ist. Allein schon die Möglichkeit des Besuchers, zahllose Gedanken zum Thema zu sammeln und sie in der Realität auch anzuwenden macht den Sinn der Ausstellung aus. Um diese Suche nun etwas zu erleichtern ist die Ausstellung in zehn Themenkreise geteilt. Darunter findet man bspw. einen Rückblick auf das „Reisen in der DDR“. Man kann lernen, wie und wann der heute sehr gängige Begriff „Pauschalreise“ entstand . Man erfährt vieles über die verschiedenen Reisearten. Wie bspw. über die „Bildungsreise“ bzw. den „Bildungsurlaub“. Auch den etwas ungewöhnlichen Reisearten widmet sich die Ausstellung; dazu gehören bspw. Pilgerreisen oder Wallfahrten aber auch das berufliche Reisen ( bezeichnet als Geschäfts- und Handelsreisen).
Die sehenswerte Ausstellung ist von ihren Gestaltern zugleich auch themenübergreifend ausgerichtet worden. Denn die zahllosen Arten des Verreisens bedingen auch unterschiedlichste Herangehensweisen. Während der eine sich nur nach einem erholsamen Urlaub sehnt hofft der andere auf zahlreiche interessante Erlebnisse, die den notwendigen Gesprächsstoff für die heimische Auswertung der Reise.
Heute spricht man vor einer Urlaubsreise oft davon, dass man nun endlich „das Weite suchen will!“. Daraus schließlich leiten sich auch die großen Wunschreiseziele ab. Als da sind; New York, Barcelona, Peking, Stockholm , Neapel etc. Und; bedeutende Weltreisende äußerten sich fast immer sehr wohlwollend zur Reiselust des Menschen. So prägte der Weltumsegler Magellan (1480 – 1521) seinerzeit den Satz „Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken!“. Während Mutter Teresa (1910-1997) formulierte „Das wichtigste Gepäck ist ein fröhliches Herz!“. Recht haben sie beide. Die Ausstellung im Museum Karrasburg ist noch bis zum 19. November 2017 zu besichtigen .
Wolfgang Zimmermann