Über 100 Künstler zu Gast in der Elbsporthalle Radebeul-West am 5. November 2017 von 10 bis 18 Uhr
Die Tage werden kürzer. Das Wetter treibt Kapriolen. Die Weinfeste sind gefeiert. Theater, Museen und Galerien beginnen sich wieder zu füllen. Aktivitäten verlagern sich von draußen nach drinnen. Der Sonntag am ersten Novemberwochenende ist also genau der richtige Zeitpunkt für den Radebeuler Grafikmarkt. Schwellenangst muss man nicht haben, zumal es in der Elbsporthalle gar keine Schwellen gibt. Der gesamte Präsentationsbereich befindet sich auf einer Ebene und ist barrierefrei mit Rollstuhl und Kinderwagen gut erreichbar. Die Atmosphäre ist hier heiter und ungezwungen.
Werke von über 100 Künstlern werden auf einer Ausstellungsfläche von 900 qm präsentiert. Fast alle Künstler sind zum Grafikmarkt anwesend und verkaufen ihre Werke selbst. Sie kommen aus Radebeul, aus dem näheren Umland, aber auch aus Chemnitz, Berlin und München. Darüber hinaus werden Arbeiten aus den Nachlässen verstorbener Künstler angeboten, damit diese in Erinnerung bleiben. Erhältlich sind Druckgrafiken, Collagen, Zeichnungen, Aquarelle, Scherenschnitte, Fotografien, Plakate, Kalender, Künstlerbücher und Postkarten. Die Preise sind moderat. Gekauft wird, was gefällt. Nicht nur Sammler, vor allem auch Familien gehören seit Generationen zum festen Besucherstamm. Die Künstler freuen sich auf den Austausch mit ihrem Publikum und den Fachkollegen. Bei Schauvorführungen erleben die Besucher wie eine Grafik entsteht oder Bilderrahmen vergoldet werden. In einer Malecke können Kinder oder Erwachsene ihre spontan entstandenen Kunstwerke präsentieren.
Eine interessante Draufsicht auf das Grafikmarktgeschehen bietet sich durch die Panoramafenster des Sportcasinos, wo man auch ganztägig einen kleinen Imbiss zu sich nehmen kann. Zusätzliche Service- und Informationsstände befördern den Dialog über Kunst und Kultur. Die Stadtgalerie und deren Förderverein, das Stadtarchiv, die Redaktion des kulturellen Monatsheftes „Vorschau und Rückblick“, der Radebeuler NOTschriftenverlag und die Meißner Zeitschrift „Das Zündblättchen“ sowie der Förderverein des Internationalen Wandertheaterfestivals sind mit eigenen Ständen vertreten. Das Künstlercafé lädt zum Verweilen ein. Die Radebeuler Malerin und Grafikerin Cornelia Konheiser hat es in diesem Jahr gestaltet und „Kunst-Pause“ genannt. Die Bewirtschaftung erfolgt durch Mitglieder des ehemaligen Kunstvereins sowie des Förderkreises der Stadtgalerie.
Die Stadt Radebeul fördert den Grafikmarkt sowohl personell als auch finanziell und ist den Künstlern ein zuverlässiger Partner. Die organisatorischen Fäden laufen seit 1990 in der Radebeuler Stadtgalerie zusammen. Es herrschen klare Regeln. Voraussetzung für die Teilnahme am Grafikmarkt ist die künstlerische Qualität. Alle teilnehmenden Künstler haben die gleichen Auslage- und Hängeflächen. Über den Standort entscheidet das Los. Die begrenzte Platzkapazität ist für jeden Künstler eine Herausforderung und führt mitunter zu recht erstaunlichen Lösungen. Die Gesamtgestaltung des Grafikmarktes ist übersichtlich. Nichts Überflüssiges soll von der Kunst ablenken.
Kontinuität und Anspruch befruchten sich und tragen zur Entfaltung künstlerischer und kreativer Kräfte bei. Verstärkt haben sich in diesem Jahr zahlreiche junge Künstler um eine Teilnahme am Grafikmarkt beworben. Neben traditionell Bekanntem wird es also auch wieder viele neue Talente zu entdecken geben. Alt- und Neuradebeuler, Kunstfreunde des nahen und fernen Umlandes sind herzlich zu acht Stunden Kunstgenuss mit und ohne Pause eingeladen. Der Grafikmarkt ist gelebte Kreativität vor Ort. Er ist aber auch ein Stück Radebeuler Identität, denn musisch ambitionierte Menschen fühlten sich seit jeher von der Lößnitzstadt angezogen. Kunst macht unseren Alltag reicher. Sie kann froh oder traurig
stimmen. Kunst regt an und auf. Kunst provoziert Fragen, doch die Antworten muss jeder selber finden. In diesem Sinne verspricht der Radebeuler Grafikmarkt einen abwechslungsreichen Sonntag, angefüllt mit vielen neuen Eindrücken, interessanten Begegnungen, guten Gesprächen und großer Freude über den Erwerb eines besonders gelungenen Kunstwerkes.
Die Elbsporthalle ist gut erreichbar mit Fahrrad, S-Bahn, Straßenbahn, Bus und PKW. Parkplätze befinden sich auf der angrenzenden Festwiese unmittelbar vor Ort. Informationsflyer mit einer Übersicht aller Teilnehmer werden in digitaler Form auf der städtischen Homepage sowie als Printerzeugnis in allen Radebeuler Kultureinrichtungen angeboten. Kontakt: (0351) 8311-600, -625, -626, 0160-2357039, galerie@radebeul.de
Karin (Gerhardt) Baum