COSWIG – ALTE KIRCHE PETER UND PAUL 1497 N. CHR.
Schriftart: Renaissance Antiqua
Der Grundherr Nickel von Karras auf Coswig und seine Gattin Frau Anna von Pöllnitz stiften 1496 die Mittel zum Bau der Kirche. 1497 wird sie geweiht. Ihr Altar ist ein zierliches Kunstwerk dieser Zeit mit einem dreiteiligen Altaraufsatz: Im mittleren Schrein Maria mit dem Jesuskind, flankiert von den Nothelferinnen Barbara und Katharina; in den Seitenschreinen in zwei übereinander angebrachten Reihen die übrigen zwölf Nothelfer. Alle Figuren sind lebensecht geschnitzt (und waren farbig gefasst). Sie zeugen von natürlicher Frömmigkeit. (Die Figuren gingen leider durch Diebstahl verloren. Herr Lothar Holube hat sie originalgetreu nachgeschnitzt und die Repliken der Gemeinde geschenkt.)
Die Bewohner von Coswig und Kötitz, vor dem Bau der Kirche in Kötzschenbroda eingepfarrt, bilden Dank der Stiftung seit 1597 die Kirchgemeinde Coswig. Seit 1597 feiert die Gemeinde den Gottesdienst nach der lutherischen Ordnung. (3)
FULDA – DOM 751 N. CHR.
Schriftart: Römische Uniziala
Im Auftrag von Erzbischof Bonifatius wird 744 von dessen Schüler Sturmius das Kloster Fulda gegründet. 751 erfolgt die Grundsteinlegung des Domes. Im gleichen Jahr wird auf Antrag von Bonifatius das Kloster durch Papst Zacharias aus der lokalen bischöflichen Leitung gelöst und dem Papst direkt unterstellt; dadurch erhält es überregionalen Rang.
Zur Vorgeschichte: Die Erhebung des Klosters Fulda ist das Ergebnis von über 30 Jahren Missionsarbeit. 718 legt Wynfred, der Abt von Nursling (Südengland), sein Amt nieder, um sich der Missionsarbeit in Franken zu widmen. Er reist nach Rom. Papst Gregor II. erteilt ihm 719 die Missionsvollmacht für Germanien und verleiht ihm den Namen Bonifatius.
In Franken übt Karl Martell die Regierungsgewalt aus. Er führt Kriege zur Einigung des Frankenreiches. 732 schlägt er die eingedrungenen Berber und Araber bei Pointirs. Er ist an einer streng geführten Landeskirche interessiert und unterstützt die Missionsarbeit.
Bonifatius missioniert zunächst östlich des Rheins. Er weiht u.a. Kirche und Kloster in Fitzlar, die Johanneskirche in Altenbergen, die Klöster in Ohrdruf und Amöneburg – auch in Erfurt und Salzburg – und setzt Äbte ein. Später, als Erzbischof, ist er für die Kirche im gesamten Frankenreich verantwortlich.
Nach 741 baut Bonifatius, unterstützt von Karlmann, dem Sohn und Nachfolger Karl Martells, die Struktur der fränkischen Kirche auf, ein Netzwerk von Bischofsitzen, das über Fulda mit Rom verbunden ist.
Die Gründung des Klosters Fulda 744 und die Verleihung des Zachariasprivilegs 751 sind Höhepunkte im Schaffen von Bonifatius. Danach zieht er sich von seinen Ämtern zurück. Der Achtzigjährige geht noch einmal als Missionar nach Friesland. – Am 5. Juni 754 (oder 755) wird er auf dem Weg zu einer Firmung friesischer Christen zusammen mit seinen 50 Begleitern von Heiden erschlagen. Sein Leib ist im Dom zu Fulda beigesetzt.
Karl Martell und Bonifatius haben das Frankenreich vom Mittelmeer bis zum Atlantik und von den Pyrenäen bis zur Saale politisch und religiös geeint und damit die Grundlage der einheitlichen europäischen Kultur geschaffen.
(http//www,credodox.de/bistum1.htm, 11.07.2016)
(https//de.wikipedia.org/wiki/Karl_Martell, 25.05.17)
(https//de.wikipedia.org/wiki/Bonifatius, 06.03.17)
ROM – PETERSKIRCHE 350 N. CHR.
Schriftart: Römische Capitalis monumentalis
Der Vorgängerbau der heutigen Peterskirche wird im Auftrag Kaiser Konstantins d. Großen (Regierungszeit 306-337 n. Chr.) 322 n. Chr. als fünfschiffige Basilika erbaut. Die Weihe erfolgt 326 n. Chr. durch Papst Silvester I., die Fertigstellung um 350 n. Chr.. Mit diesem Kirchenbau setzt er ein Zeichen; er ist bemüht, das Zentrum des Christentums von Konstantinopel nach Rom zu holen, will die christliche Religion im Römischen Reich zur Staatsreligion erheben. Das erreicht aber erst 380 n. Chr. Kaiser Theodosius I., der in einem Edikt an die Gesamtbevölkerung des Römischen Reiches das nicaeanische Christentum zur Staatsreligion erklärt.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Petersdom)
JESUS – 30 N. CHR. „ICH LEBE UND IHR SOLLT AUCH LEBEN“
Schriftart: Römische Capitalis monumentalis
Diese schlichten, Trost spendenden Worte Jesu Christi aus den Abschiedsreden (Johannes 14, 19) wählt Heinz Koop, um Jesus Christus zu charakterisieren: Jesus aus Nazareth heilt Kranke, lehrt Nächstenliebe und Gottvertrauen, verkündet das Reich Gottes und das ewige Leben auf der Basis der jüdischen Religion. – Die Hohenpriester der Juden in Jerusalem erzwingen zusammen mit ihren Knechten beim römischen Prokurator Pontius Pilatus seine Hinrichtung, die Jesus mit der festen Überzeugung, dass ihn der allmächtige Vater im Himmel erwartet, als Opfertod auf sich nimmt (Johannes 19,12). Jesus Christus wird 30 n. Chr. in Jerusalem gekreuzigt. – Mit seinem Handeln, seinen Predigten und seinem Vorbild formt er das Ethos der christlichen Religion. Sein Bruder Jakobus führt die Bewegung weiter und legt den Grundstein für die erste christliche Gemeinde.
((8) (Gal. 1,19) (Apg. 12.17) (Apg. 21, 15-26))
JERUSALEM – TEMPEL 955 V. CHR.
Schriftart: Hebräisch, Römische Capitalis monumentalis
Gestützt auf die politische und wirtschaftliche Macht, die sein Vater König David (1040 – 965/964 v. Chr.) für Israel erkämpft hat, errichtet König Salomo (965-926 v. Chr.) das Gotteshaus und schafft damit ein religiöses Zentrum. Die Bauzeit beträgt 7 Jahre. Bau und Logistik sind bewundernswert.) ((8) (3 Könige (1 KG) 5-6) (2 Chronik 3-5))
Durch den Tempel verbindet Salomo erstmalig die Gläubigen zu einer großen, an ein Gotteshaus gebundenen Gemeinde. Gott erneuert seinen Bund mit dem Volk Israel. (1. Könige, 6) „Und das Wort des Herrn ging an Salomo: „Mit dem Haus, das du baust, verhält es sich so: Wandle in meinen Satzungen, befolge meine Vorschriften, beachte meine Befehle und wandle nach ihnen! Dann werde ich mein Wort an dir in Erfüllung gehen lassen, das ich zu deinem Vater David gesprochen habe: Ich werde inmitten der Israeliten wohnen und mein Volk Israel nicht im Stich lassen!“ ((8) (3 Könige (1 KG) 11-13))
KONSTANTINOPEL – HAGIA SOPHIA 360 N. CHR.
Schriftart: Griechisch
Unter Kaiser Konstantin dem Großen wird Konstantinopel ein Zentrum des Römischen Reiches und des Christentums. 325 n. Chr. findet unter seinem Vorsitz das Konzil von Nicaea statt; im Streit mit den Arianern entscheidet er: Christus ist Gottes Sohn und Gott gleich. In Konstantinopel fördert er eine reiche Bautätigkeit, auch von Kirchen. 360 n. Chr. wird als christliche Kirche die erste Hagia Sophia errichtet. Das Konzil von Konstantinopel (381 n. Chr.) formuliert das christliche Trinitätsdogma und das „nicaeano-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis“, das im Wesentlichen heute noch gilt.
(http:geschichtsverein-könige.de.htm 10.01.2017)
UR – ABRAHAM 1700 V. CHR. ERZVÄTER
Schriftart: Keilschrift
Ur am Euphrat in Babylonien – heute eine Grabungsstätte in der Republik Irak – ist die Geburtsstadt Abrahams ((8) (Genesis 11)). Um 1700 v. Chr. verlässt er Ur. Gott schließt mit Abraham ein Bündnis: „ … da erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: „Ich bin der Höchste Gott; wandle vor mir und sei ungeteilt mit mir. Ich will einen Bund zwischen mir und dir stiften und will dich überaus zahlreich machen.“ … „Fortan soll dein Name nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham, denn zum Vater einer Völkermenge will ich dich bestellen.“ ((8) (Genesis 17)). Das ist der Ursprung der jüdischen, christlichen und mohammedanischen Religion. Abraham, sein Sohn Isaak und sein Enkel Jacob werden als die Erzväter bezeichnet.
Brigitte & Siegfried Grunert
Quellen
3. Mai, Hartmut: Alte und Neue Peter Pauls-Kirche Coswig. DKV-Kunstführer
8. Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes, vollständige Ausgabe nach den Grundtexten übersetzt und herausgegeben von Prof. Dr. Vinzenz Hamp, Prof. Dr. Meinrad Stenzel, Prof. Dr. Josef Kürzinger. Weltbild Verlag GmbH 1998 Augsburg. ISBN 3-89604-609-8.