Die Malerin und Grafikerin Bärbel Kuntsche lebt gern in der Wein- und Gartenstadt Radebeul. An Motiven vor der Haustür gibt es keinen Mangel. Die flotte Pinselzeichnung auf der Titelseite ist speziell für die Septemberausgabe unseres Monatsheftes entstanden und bringt das hiesige Lebensgefühl sehr treffend zum Ausdruck.
Ein bisschen Theater gehört natürlich in Radebeul auch immer dazu. Ein Vorhang öffnet sich. Zu sehen ist im Vordergrund ein Tisch. Eine elegante Obstschale, zwei Weingläser und Früchte sind darauf wie ein Stillleben arrangiert. Von dort aus schweift der Blick über Häuser bis hin zu den terrassierten Weinhängen. All das scheint in einem engen inneren Zusammenhang zu stehen. Sensibel spielt die Künstlerin auf das kulturelle Klima in dem jahrhundertealten Weinbaugebiet an, dessen Bewohner sehr im Einklang mit der Natur leben und denen Geselligkeit vor und hinter den hohen Mauern ein wichtiges Bedürfnis ist.
Sobald der Sommer ausklingt, die letzten Früchte gereift sind und die Lese des Weines beginnt, werden fröhliche Herbst-, Wein- und Erntefeste gefeiert. Das ist seit Generationen eine schöne Tradition. Denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein.
Doch in diesem Jahr ist alles anders. Die Corona-Pandemie zwingt zum Innehalten. Feste werden zwar gefeiert – aber mit Abstand und Bedacht.
Wenn sich die ersten Gläser mit frischem Federweißen füllen, sollten wir auf Gesundheit, Lebensfreude und Vernunft anstoßen. Aber auch auf die Künstlerin Bärbel Kuntsche, die Ende August ihren 81. Geburtstag gefeiert hat.
Karin (Gerhardt) Baum