Leserbrief

Herr Zscheischler vermittelt uns mit den Erinnerungen seines Vaters einen deutlichen Eindruck von dem Geist, in dem die Jugend in der Nazi-Zeit erzogen wurde, – „Heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt.“ Die Welt wartet ja geradezu auf deutsches Wesen, deutsche Lebensart.
Und das zumal im „Ostland“. Was wird da deutsche Tüchtigkeit daraus machen!

Und es war selten ein Erwachsener da, der Fragen anmeldete, nur so

Ihr Leben haben und sicher auch behalten wollen?

Wir haben kein Recht, die so Heranwachsenden zu verurteilen. Aber wir können es auch nicht einfach stehen lassen, wenn sie sich als Erwachsene ganz und gar unkritisch an diese Zeit erinnern. 1935 legten die Nazis das „Ostland“ für 15 Jahre aus als „deutsches Kulturland“, aber 1950 lebten dort keine deutschen Bauern mehr und die Städte hießen schon lange nicht mehr Danzig oder Pillau.

Die Geschichte hat gegen uns entschieden, oder der Geist der unmenschlichen Verantwortung. Dem müssen wir uns stellen.
Herrn Zscheischler ist zu danken, dass er uns mit seinem Artikel aufmerksam macht, wo wir immer noch wieder verführbar sind.

Ingrid Lewek

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