Editorial

Jegliches hat seine Zeit!
Dieser Ausspruch trifft nach Jahrzehnten der Blüte nun mehr und mehr auch auf die bisher verstreuten Bankhäuser zu. Spätestens seit der Weltwirtschaftskrise von 2008 spricht man gar herzerwärmend von „notleidenden“ Banken.
Ab 1990 und eingeführter neuer harter Währung konnte es zahlreichen Geldinstituten gar nicht schnell genug gehen sich auf dem wohl betuchteren Radebeuler Pflaster häuslich einzurichten.
Nach über dreißig Jahren scheint die Zeit des lohnenden Abfischens nun jedoch vorbei zu sein.
Zumal die um sich greifende Digitalisierung mit all ihren Sparpotentialen die physische Präsenz der Geldhäuser faktisch obsolet macht und die R…, respektive Bänker das sinkende Schiff verlassen, um im Bilde zu bleiben.
In der Tat war das banking wohl noch nie so einfach wie heute und zahlreiche Bankgeschäfte lassen sich online ganz bequem vom häuslichen Schreibtisch oder ganz hip mobil per Smartphone tätigen.
Diese brave new world stößt allerdings nicht bei jeder Altersgruppe auf ungeteilte Gegenliebe. Insbesondere die ältere Generation ist – verständlicherweise – nicht immer willens die Bocksprünge der Technik noch mit zu vollführen. Für sie gibt es eben nicht mehr den gewohnten Schalter und Berater um die Ecke, sodass einfache Bankgeschäfte, sofern die Mobilität auch nicht gegeben, zur fast unüberwindbaren Hürde werden können. Die altbekannte Redewendung „etwas auf die lange Bank schieben“ erhält hier so ganz ungewollt eine völlig neue Lesart!
Heutzutage erlebt nun in Form der aus dem Boden schießenden und allseits prosperierenden Sanitätshäuser eine neue Branche an Aufschwung, die nun ihrerseits und nicht minder geschäftstüchtig für Hilfestellungen ganz anderer Art um ihre Kundschaft buhlt.

Sascha Graedtke

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