Villa Weinbergstraße 40
Über einen Vorgängerbau ist an dieser Stelle nichts bekannt. Der Dresdner Architekt Oswald Haenel (1842-1911), Semperschüler der 2. Generation, kaufte 1894 das Grundstück am Fuße der Oberlößnitzer Weinberge, entwarf eine
stattliche Villa und ließ sie durch die bekannte Serkowitzer Baufirma Gebr. Ziller errichten. Er wohnte von 1895 15 Jahre selbst hier und hatte im Souterrain ein Büro. Danach waren bekannte Eigentümer und Bewohner Frau Amalia Luise Torniamenti (Cafe in Dresden) und später der Arzt und Wissenschaftler Dr. Walter von Boetticher. Die Villa Haenel hatte einige gestalterische Besonderheiten wie einen Eckturm, eine Loggia und Terrasse, reiche Bemalung und plastische Elemente, von inneren Ausgestaltungen ganz abgesehen, die sie über andere Radebeuler Villen heraushebt. Hinzu kommt der Eingangstorbogen (mit Freimaurersymbolen) an der Weinbergstraße sowie die von Boetticher im Garten eingefügte Barockskulptur Fortuna. Über die Zeit hat die Villa nur wenig Veränderungen erfahren und wenn, dann sind diese durch Rückbau und Reparaturen im Sinne von positiven Veränderungen erfolgt. Das ist das Verdienst der Familie Wiedemann, die das Anwesen heute besitzt.
Dietrich Lohse