AUFBRUCH.IMMER.WIEDER

Zwei Jubiläen in einer Ausstellung

Diese vieldeutige Überschrift ist auch gleichzeitig Titel der Sonderausstellung in der Heimatstube Kötzschenbroda. Den Anlass hierfür bieten zwei nicht unbedeutende Jubiläen. Vor genau 30 Jahren erfolgte die erste Sanierung eines der vielen verfallenden Gebäude im geschichtsträchtigen Altkötzschenbroda. Das war ein großes Ereignis, denn eigentlich hatte keiner mehr daran geglaubt. Doch nun konnte man das Auszugshaus des Dreiseithofes mit der Nummer 21 in neuer Schönheit bewundern.

Ein erstes Zeichen der Hoffnung, Saniertes Auszugshaus des Dreiseithofes Altkötzschenbroda 21, 1993, Foto: Privatarchiv

Das andere Jubiläum scheint nichts mit dem Gebäude zu tun zu haben. Aber wie so oft liegen die Dinge enger beieinander, als beim flüchtigen Draufblick zu vermuten ist. Es war ebenfalls das Jahr 1993 als sich in Radebeul der Fremdenverkehrsverein gründete. Beider Ereignisse soll nun am 17. September gedacht werden mit einem fröhlichen Festakt, einer kulinarischen Open-Air-Tafelrunde, mit Kurzführungen durch die Heimatstube und Rundgängen über den Dorfanger.
Mit dem intermedialen Heimatprojekt „AUFBRUCH IMMER.WIEDER“ will der Veranstalter, die AG Kötzschenbroda „Heimatabend mit Frühstück“ in Zusammenarbeit mit dem Fremdenverkehrsverein Radebeul, dem Wechselspiel der Geschichte ein Gesicht geben.
Vieles hat sich in den 1990er Jahren parallel ereignet. Bereits im April 1990 wurde in der Stadtgalerie (damals noch in Radebeul-Ost) die provokante Ausstellung „Altkötzschenbroda im Abriss“ eröffnet. Im September 1991 folgte dann schon in Altkötzschenbroda das erste Radebeuler Herbst- und Weinfest. Wiederum im September wurde 1993 das erste sanierte Gebäude (heute Heimatstube) und 1994 das Familienzentrum eingeweiht sowie 1997 die Stadtgalerie am neuen Standort wiedereröffnet.
Der gesellschaftliche Umbruch vor nunmehr über drei Jahrzehnten verbindet sich für viele Menschen mit Abbruch und Aufbruch, mit Verlust und Gewinn, mit Enttäuschung und Zuversicht. Alte Strukturen brachen weg. Neue Strukturen wurden geschaffen. Zum Herbst- und Weinfest gesellte sich das Internationale Wandertheaterfestival und viele andere kulturelle Angebote. Der Dorfanger entwickelte sich zur beliebten Flaniermeile. Autos, Schilder und Biergartenbesucher haben sich vervielfacht. Jede Medaille hat eben zwei Seiten!
Drei Rednerinnen werden zum Festakt aus unterschiedlichem Blickwinkel und aus eigenem Erleben sprechen: Birgit Freund, als Vorsitzende des Radebeuler Fremdenverkehrsvereins, Petra Clausnitzer, die die Sanierung des Dreiseithofes Altkötzschenbroda 21 als Architektin fachlich mit begleitet hat und Karin Baum als ehemalige Stadtgaleristin, Initiatorin der Heimatstube und Sprecherin der AG Kötzschenbroda. Die Dorfrundgänge werden von Ortsansässigen gestaltet.

Karin (Gerhardt) Baum

Führungen durch die Heimatstube am 17.9.2023 ab 13 Uhr non-stop sowie Dorfrundgänge um 14 und 16 Uhr
Reservierungen, Kontakt und Information: AG Kötzschenbroda, 0160-1038663

 

 

 

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