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Winzerhäuser
Wenige Schritte von Radebeuls westlicher Stadtgrenze befindet sich das alte Winzerhaus Talkenberger Hof, Am Talkenberger Hof 3, in Coswig. 1607 wurde es von Winzer Georg Talkenberg (vom ehem. Dorf Kreyern umgesiedelt) errichtet. Diese Zahl finden wir im Gewände der Rundbogentür auf der Südseite. Fenstergewände mit Phase und „S-Schnörkel“ deuten auf Renaissance. Über einem Rechteckgrundriss erhebt sich ein zweigeschossiger Bau, den ein steiles, mit roten Biberschwanzziegeln gedecktes Walmdach abschließt. Das EG hat massive Wände und das OG Fachwerk. 1607 war das Fachwerk wie heute auch wieder sichtbar. Ab etwa 1800 wurde das Fachwerk einer Mode folgend bis 1994 verputzt. Auf einem Foto von 1930 sehen wir, dass es auf der Südseite des Daches zwei Fledermausgaupen gegeben hat, wovon heute leider nur noch eine existiert. An den Hauptbau schließen sich nach Norden mehrere gereihte Anbauten an, die ursprünglich wirtschaftlichen Zwecken dienten, heute aber Wohnhäuser sind. Auf der Ostseite wurde um 1955 ein Garagentor eingefügt und damit zumindest die Schauseite gewahrt. Hier war früher der Preßraum mit niedrigerem Fußboden gewesen. Bis zur Reblauskatastrophe standen Weinstöcke im Steilhang hinter dem Haus – die heute dominierende, flach geneigte Weinfläche unterhalb des Talkenberger Hofs wird vom Staatsweingut Wackerbarth bewirtschaftet. Herr und Frau Burckhardt, denen das Anwesen seit 1979 gehört, sind keine Winzer. Wenn man sich von Süden her dem Winzerhaus nähert, kann man sich an der freien Lage des alten Hauses in der Lößnitzlandschaft erfreuen.

Dietrich Lohse

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