Zum Titelbild Februar 2020

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Das neue Reisegesetz der DDR vom Januar 1990 ermöglichte allen Bürgern endlich zu reisen, wohin sie wollten. Was heute als eine Selbstverständlichkeit empfunden wird, löste damals bei vielen Menschen unbeschreibliche Glücksgefühle aus. Freiheit wurde vor allem auch als Reisefreiheit begriffen.

Das Reisen bildet, wussten schon Generationen vor uns. Italien galt seit Jahrhunderten als Sehnsuchtsland. Allein in Rom sollen zu Beginn des 19. Jahrhunderts über 500 deutsche Maler, Bildhauer und Architekten gelebt haben. Goethes Italien-Reise-Tagebuch stößt noch heute auf großes Interesse.

Auch das Radebeuler Künstlerpaar Bärbel und Wolf-Eike Kuntsche begab sich mit den befreundeten Künstlern Claus Weidensdorfer, Ute und Werner Wittig auf Goethes Spuren. Bärbel Kuntsche erinnert sich, dass sie überwältigt waren von der Kultur, Natur und Architektur, vom Duft der Orangenblüten, der seidigen Luft und dem besonderen Licht. Endlich war es möglich, bedeutende Kunstwerke im Original anzuschauen. Unentwegt wurde gezeichnet und die Skizzenbücher füllten sich. Eindrücke der Italienreisen spiegelten sich auch in ihrem späteren Schaffen.

Die Tuschezeichnung „Römische Landschaft“ entstand im Jahr 2001. Sie ist sparsam angelegt. Zu sehen sind Pinien, Zypressen und ein Gehöft. Der Blick schweift vom Palatin, einem der sieben Hügel Roms, über eine weite Landschaft. Das Forum Romanum ist allerdings nur für des Ortes Kundige als solches zu erahnen.

Karin (Gerhardt) Baum

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