Junger Radebeuler komponiert

Justin Pötschke stellt sich vor

Justin Pötschke 2020 beim Komponieren, Foto: Anja Rogge

Klassik – eine Musikrichtung, die mich schon seit meiner frühen Kinderzeit fasziniert. 2006, im Alter von drei Jahren hat alles mit der Musik von André Rieu angefangen, woraufhin ich mit Geige spielen begonnen habe. Von da an fühlte ich mich immer mehr zur klassischen Musik hingezogen, ich hörte Beethoven, Mozart, Schubert und fing vor drei Jahren schließlich mit dem Komponieren klassischer Musik an.
Ausschlaggebend dafür war, dass ich eines Tages die „Moldau“ in der Dresdner Philharmonie hört und ich mich fragte, warum es denn nicht auch eine „Elbe“ gäbe. Zu dieser Zeit konnte ich weder Klavier spielen, noch kannte ich mich in irgendeiner Weise mit den Regeln der Komposition aus. So entschloss ich mich, in die Musikbibliothek nach Dresden zu fahren. Dort hatte ich dann die Möglichkeit, eine Vielzahl von den unterschiedlichsten Partituren zu studieren. Ich war beeindruckt. Zuhause begann ich sofort mit einem kostenlosen Notensatzprogramm die ersten Noten des zukünftigen Stückes „Elbe“ zu komponieren. Zu Beginn war ich durchaus überfordert und war kurz davor aufzugeben. Doch ich konnte es einfach nicht lassen.
Nach einem guten Jahr war das Stück endlich fertig und ich beschloss noch mehr zu komponieren. Dafür legte ich mir ein besseres und kostenpflichtiges Programm zur Komposition zu. Es folgten weitere Musikstücke wie kleinere Streichquartette, Variationen von bekannten Musikstücken und auch meine erste eigene Sinfonie. Ich stellte fest, dass ich, je mehr Zeit ich mit dem Komponieren verbrachte, immer besser und glücklicher wurde. In dieser Phase nahm ich sogar ein halbes Jahr Kompositionsunterricht in Dresden. Eine spannende, abwechslungsreiche Zeit. Und dann: meine erste Oper. Dies ist ein kleines Gemeinschaftswerk, da mir meine komplette Familie behilflich war den Text zu verfassen. Das Stück mit dem Namen „Die Nachtwächterin“, bei dem es sich um eine Liebesgeschichte handelt, würde rund zehn Solo-Sänger*innen und einen Chor mit gut 50 Personen benötigen und eine Spielzeit von ungefähr 100 Minuten umfassen. Leider zu lang, um dieses Projekt an der Semperoper uraufzuführen.
Meinen ersten großen Erfolg erzielte ich mit einer Aufführung von drei selbst komponierten und arrangierten Stücken beim MDR. Das Thema war Beethoven, und ich konnte mich voll in meiner Fantasie ausleben. Ich hoffe, dass ähnliche Projekte folgen werden!
Anfang dieses Jahres entschloss ich mich nun eine neue Oper, mit dem Titel „Die heimliche Ehe“, zu schreiben. Ebenfalls eine Liebesgeschichte. Diese wurde unter anderem in Auszügen auf einer Vernissage in der „Schwarzen Seele“ in Radebeul gespielt. Doch dazu war kein Orchester nötig, da es die modernen Musikprogramme ermöglichen, die geschriebenen Noten in hörbare Musik umzuwandeln. Dies erleichtert sehr das Komponieren. Nichtsdestotrotz schreibe ich die meisten meiner Ideen per Hand auf und überarbeite diese anschließend auf dem Computer. Mein nächster Plan besteht nun darin, die Oper das erste Mal von einem Notenverlag drucken zu lassen.
Eine weitere Leidenschaft von mir ist das Dirigieren. Seit einem guten halben Jahr nehme ich nun Dirigentenunterricht und leite das Schulorchester des Lößnitzgymnasiums. Damit konnten wir sogar schon den ersten Satz meines Klavierkonzertes uraufführen, und auch das Flötenensemble hat schon einige Stücke von mir gespielt.
Leider ist es immer sehr, sehr schwer alte Musik in Opernhäusern uraufzuführen, da das Interesse an neuen, „neuartigen“ Stücken steigt. Natürlich muss ich mir diese Tatsache annehmen, kann es aber ehrlich gesagt doch nicht ganz nachvollziehen, warum nicht auch mal wieder „neue–alte“ Musik in die Bearbeitung genommen wird.
Justin Pötschke

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Ein Kommentar

  1. Veröffentlicht am Di, 11. Mai. 2021 um 09:27 | Permanenter Link

    Lieber Justin!
    Danke für die spannende Beschreibung Deiner Arbeit.
    Komposition kannst Du hier weiter lernen: https://komponistenklasse.de
    und dann kannst Du an der HfM in Dresden bei hervoragenden Lehrern auch Dirigieren studieren. Aber die Semperoper führt viele Stücke auf, die länger als 100 Minuten sind. Sogar bis über 300 Minuten.
    Und im Musiker-Sprachgebrauch ist „Alte Musik“ die Musik bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts.
    Ich wünsche Dir viel Erfolg.
    Mit freundlichen Grüßen
    Prof. Dr. Hartmut Haenchen

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