Das wird sich zeigen. Einen Versuch wollen wir auf alle Fälle wagen. Am 9. Dezember soll der 12. Radebeuler Grafikmarkt im Festsaal des Rathauses stattfinden. Zahlreiche Zusagen seitens der Künstler liegen bereits vor und versprechen ein vielseitiges Angebot in unterschiedlichsten Preislagen. Gespannt sind wir vor allem auf unser Publikum, haben sich doch mit der Währungsunion völlig neue Kaufgewohnheiten herausgebildet.
Ein Risiko also für die Veranstalter, doch wir wollen es gern eingehen – vielleicht auch ein wenig aus Respekt vor denen, die den Grafikmarkt vor Jahren ins Leben riefen.
Die Anregung dazu kam von der Ortsgruppe der Pirckheimer-Gesellschaft, die im Radebeuler Kulturbund verankert war. Erika Claus, Vorstandsmitglied des Kulturbundes Dresden-Land, die Pirckheimer Fritz Treu, Glaubrecht Friedrich und Manfred Artur Fellisch gehörten zu den Wegbereitern, denn viele Skeptiker galt es zu überzeugen, bis der erste Grafikmarkt im Radebeuler Rathaus stattfinden konnte.
Ein Novum – nicht nur für unsere Stadt. Unkonventionell war vor allem die Art und Weise. wie „Kunstexponate“ zum Kauf angeboten wurden. Grafische Blätter, Aquarelle und Zeichnungen lagen ungerahmt in bunter Verschiedenartigkeit auf Tischen und hingen gar an Wäscheleinen. Überraschend groß war die Resonanz und die Veranstalter konnten sich freuen. Dem ersten Grafikmarkt folgten weitere – eine Tradition begann sich herauszubilden. Aus Neugierigen wurden Sammler, die sich Jahr für Jahr vorn Radebeuler Grafikmarkt angezogen fühlten. Die garantiert unfrisierte Statistik konnte sich sehen lassen. Die Besucherzahlen und Umsätze stiegen ständig. Eine kontinuierliche Arbeit lag diesem Erfolg zugrunde, an dem viele fleißige Helfer beteiligt waren.
Doch die Freude hatte Grenzen, und zum zehnjährigen Jubiläum drohte der Ratssaal aus allen Nähten zu platzen. Daraufhin fand der 11. Grafikmarkt in der Erweiterten Oberschule statt. Eine Premiere auch für den jungen Nachfolger der pensionierten Erika Claus. Viele neue und gute Ideen flossen ein.
Aber nicht alles wird auf dieser Welt belohnt und Peter Kappel wurde, wie so viele Mitarbeiter des Kulturbundes, ein knappes Jahr nach „unserer Revolution“ entlassen. Kultur soll nun von unten wachsen.
Eine Ansicht, die auch wir vertreten. Soll etwas gut gedeihen, bedarf es der Pflege und dauert seine Zeit. Dieser Verantwortung kann sich wohl keine Kommune entziehen. Deshalb haben sich Stadtverwaltung und Galerieleitung kurzentschlossen des Radebeuler Grafikmarktes angenommen, dessen Organisation bisher in den Händen des Kulturbundes lag. Gemeinsam mit den Künstlern und kunstinteressierten Bürgern wollen wir versuchen, daß diese Tradition lebendig bleibt.
Karin Gerhardt
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