Was für ein beglückender Anblick kann das sein, ein reichhaltig gedeckter Tisch mit Blumen geschmückt, mit feinen Speisen, frischem Obst, delikatem Gemüse und duftendem Brot beladen?
Zuerst essen die Augen, dann möchte man zugreifen. Wo denn gleich zuerst?
Und das gibt es auch dem Namen nach, ein bereiteter Tisch, im Jüdischen, der Schulchan Aruch. Auch ein großes Angebot aus dem wir wählen können, aber ein Tisch mit spiritueller Kost, mit einem Kompendium von Ritualgesetzen aus vergangenen, fernen Jahrhunderten. Auch schwer, hier auszuwählen, was einem bekömmlich sein könnte.
Neben ungezählt anderen, bestimmt auch nennenswerten gibt es noch einen Tisch, der ist ganz gegenständlich und von eichenholzlüsternem Gewürm an seinen Rändern zernagt. Der steht in einer Apsis, das ist hier ein kleiner halbrunder Raum in der Radebeuler Friedenskirche. Helles Licht flutet zu ihm herein, lässt ihn erstrahlen, auch im Licht seiner Betrachter. Gegenüber im hohen Chor bricht sich Sonnenlicht im farbigen Glas wirklich schöner Kirchenfenster und setzt einen unbeabsichtigten, herrlichen Kontrast in dieses Gotteshaus.
Erste Schritte zum Frieden waren vermutlich am „Radebeuler Friedenstisch“ gemacht worden. Die führten kurze Jahre später zum „Westfälischen Frieden“, der den „Dreißigjährigen Krieg“ beendete. Aber das kennen wir ja schon aus der Schule.
Und neue Tische warten buchstäblich darauf gedeckt zu werden. Nur wo? Sie ahnen es bereits, es geht wieder um das derzeit verschlafene Lößnitzbad am westlichen Rand von Radebeul.
Von öffentlicher Hand ist wohl leider kein Geld zu erwarten. Also müssen wir kleinen Leute in Eigeninitiative ran!
In den letzten Jahren drohte wegen der Blaualgenbildung bei hohen Temperaturen immer wieder Badeverbot! Das wollen wir gerade nicht. Und so muss das „Lößi“ also umweltgerecht rekultiviert werden.
Aber wie kann das gehen? Zunächst müsste das einmal auf breiter Basis erörtert werden, insbesondere mit Umweltfachleuten.
Ein erster Schritt könnte die Wiederbelebung der Gaststätte am Lößnitzbad-Eingang mit der dort schon wohlbekannten„Leibspeiserei“sein. Der Wirt hat bereits ein passables Konzept entwickelt.
Ganz zum Schluss könnte das kleine Paradies mit noch etwas Besonderem bereichert werden: durch das Aufstellen von mindestens zwei behindertengerechten Wohncontainern, um für Familien mit hilfsbedürftigen Kindern einen Urlaubsort zu schaffen. Einzelfallhelfer müssten die Kinder betreuen, damit auch die Eltern mal ein bisschen Erholung fänden.
Das sind zunächst alles noch Luftschlösser. Doch erste Schritte sind bereits getan. Einige wichtige Gespräche wurden geführt und dabei bin ich auf eine außerordentliche Gutwilligkeit gestoßen. Es wird darüber regelmäßig berichtet.
Jetzt sind Sie, liebe Radebeulerinnen und Radebeuler dran. Was könnten Sie zu unserer Idee beitragen?
Chaijm Grosser