Hanglandschaft nördlich der Meißner Straße
Als Anregung für die Titelbildserie erhielt ich von Frank Michael, einem guten Bekannten, u.a. eine ältere Postkarte „Blick nach der Wettinhöhe“ (Brück u. Sohn, Meißen). Als erstes fällt auf, wie dünn die Naundorf-Zitzschewiger-Flur damals besiedelt war – die Wettinhöhe, die Johanneskapelle (1908) und das Wohnhaus für Lehrer Richard Nitzschke (Mittlere Bergstraße 12). Dann staunt man, dass die Kirche „so im Freien“ steht und rund um noch Ackerland ist.
Bei meinen Bemühungen, die Karte zu datieren, bin ich auf das Jahr 1912 gekommen. Das Haus des Lehrers war 1911 bezogen worden und die Villa Mittlere Bergstraße 14 (links von der Nr. 12) fehlt noch, sie sollte erst 1913 gebaut werden. Bis heute wurden die Straßen Bischofsweg, Winterkehle, Mittlere Bergstraße und Knollenweg mit vielen weiteren Häusern bebaut und Kirche und Friedhof sind hinter Bäumen fast verschwunden. Diesmal wollte ich Veränderungen nicht an einem Gebäude sondern an einer Teillandschaft Radebeuls demonstrieren. Das aktuelle Foto durfte ich aus der oberen Etage eines privaten Wohnhauses machen, nochmals Dankeschön an Frau Merkel, die viel Geduld für meine Fotowünsche gebraucht hat.
Dietrich Lohse