„Desiderium“ – Malerei und Grafik von André Uhlig in der Stadtbibliothek Radebeul-Ost

Foto: A. Uhlig

Am 10.2. eröffnete in den Räumen der Stadtbliothek-Ost die neue Ausstellung mit Arbeiten des Radebeuler Malers und Grafikers André Uhlig. Bereits seit 2002 ist es nach der Neueröffnung der Bibliothek im Bahnhofsgebäude Tradition, hier unter der Schirmherrschaft des Kulturvereins Stadtbibliothek Radebeul e.V. bildenden Künstlern eine Plattform zu bieten. In diesem Sinne ergriff einleitend Frau Carola Aschenbach als Gründungsmitglied das Wort, die in den letzten beiden Jahrzehnten zahlreiche Ausstellungen begleitete. Besonders freute sie sich über die weit überdurchschnittliche Anzahl von ca. 50 Gästen, die der Ausstellungseröffnung beiwohnten.
Für die musikalische Umrahmung sorgte der Cellist Christoph Uschner, der mit dem Präludium aus der zweiten Suite für Violoncello in d-Moll von Bach, dem Präludium aus der Jazz Suite für Violoncello solo von Lucio Amanti und schließlich mit „Themen und Variationen“ von Jean Sibelius die Intentionen der Bilder mit ausgewählten Klangwelten nachspürte.
Schließlich eröffnete André Uhlig mit ganz persönlichen Worten seine neue Ausstellung mit dem durchaus geheimnisvoll anmutenden Titel: „Desiderium“. Die Deutung des Wortes ist vielgestaltig, meint im Kern etwa Wunsch, Verlangen oder eben Sehnsucht. So sind seine Bilder und Motive gleichsam Sehnsuchtsorte, die ihn, wie er eindringlich erläuterte, mit der Mal- und Denktradition Caspar David Friedrichs tief verbindet. Ein immer wieder aktuelles Thema über die Sehnsüchte der Menschen, für eine heile Welt ohne Krieg und Zerstörung!
„Es geht um Natur, die schwindet und die es zu schützen und zu respektieren gilt. Jeder für sich. Aber wir, unsere Gesellschaft, bauen alles voll mit Hallen die wir eigentlich nicht brauchen…
Fortschritt, was ist das? Und ist es Fortschritt den wir brauchen? Und so extrem allem Hinterherrennen? Menschen nehmen sich fast für nichts mehr Zeit! Ist es wirklich das, was wir wollten?“

Foto: A. Uhlig

André Uhlig, Jahrgang 1973, arbeitete vor seiner freischaffenden Tätigkeit im Jahr 2009 als Druckinstrukteur bei Planeta und betrieb seine Malleidenschaft nebenberuflich. Von Kindesbeinen an hat er sich mit unterschiedlichsten Techniken vertraut gemacht. Im Mittelpunkt seines Schaffens stehen druckgrafische Arbeiten, in denen u.a. Farbaquatinta, Sandreservage, Kaltnadelradierung, Strichätzung zur Anwendung kommen. Zudem gehören Aquarell, Tusche, Acryl sowie Kohle zu seinem Handwerkszeug. Als Spezialität kann sicher die maltechnische Verwendung von Kaffee angeführt werden, der den Bildern eine ganz eigene Wärme und Tiefe verleiht.
Der Künstler ist auch für unsere „Vorschau“ kein Unbekannter. 2011 zeichnete er mit zwölf grafischen Arbeiten für die Titelbildgestaltung verantwortlich.
In der aktuellen Ausstellung sind 24 Bilder zu sehen, davon fünf Grafiken. Teils entfernt er sich in den farbigen Aquarellen von seinen sonst vertrauten Sand- und Erdtönen. Die in der Natur angefertigten Skizzen werden im Radebeuler Atelier dann meist farbig auf Druckplatte und Papier umgesetzt. Seine Malorte liegen in unmittelbarer Umgebung und führen bis in abgelegene Landstriche des benachbarten Böhmen.
Dort ist im Sommer eine Pleinair-Reise mit tschechischen und deutschen Künstlern geplant – eben an jenen Orten, wo bereits Caspar David Friedrich seine Emotionen und Empfindungen in der Natur einfing.

Sascha Graedtke


Die Ausstellung ist bis zum 30.5. 2024 zu sehen.? Geöffnet: Mo., Di., Do. und Fr., jeweils 10-19 Uhr (Mi. geschlossen). Weitere Infos unter 0351 8305232 oder online auf www.radebeul.de
Der Kulturverein e.V. freut sich über neue Mitglieder. Bei Interesse Frau Carola Aschenbach ( Tel.: 0163/6391251) oder über kultur@kulturverein-stadtbibliothek-radebeul.de kontaktieren.

 

 

 

 

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