Leserbrief

Sabine Krauss aus Dresden hatte den Artikel „Der Waldhof auf Dresdner Flur“ (V&R 05/23) erst dieser Tage im Internet entdeckt und mir ihre persönlichen Erinnerungen an eine frühe Zeit im Kinderheim Waldhof geschildert. Da die Erinnerungen einen anderen, freundlicheren Eindruck wiedergeben, als Darstellungen der 60er und 70er Jahre als „geschlossene Anstalt“, möchten wir, trotz des zeitlichen Abstands von über einem Jahr den Brief auszugsweise abdrucken. So kommt zum Ausdruck, dass das Kinderheim während seines Bestehens unter anderen Leitern verschiedene pädagogische Konzepte verfolgt hatte:

… über den Waldhof kann ich Folgendes sagen, ich war mit meiner Schwester 1946 und 1947 jeweils von Januar bis Mai im Waldhof in Obhut der Leiterin Frau Waldeck. Meine Eltern brauchten für uns ein sicheres Zuhause, da sie mit ihrem politisch – satirischen Kabarett in Sachsen unterwegs waren und Frau Waldeck war bereit, uns aufzunehmen. Zu dieser Zeit war der Waldhof ein Auffanglager für Kinder, die ihre Eltern in Zeiten der Flucht verloren hatten. Es kam so auch zur glücklichen Zusammenführung von drei Geschwistern mit ihren Eltern, die ich miterlebte. Der Waldhof hat mir eine sehr glückliche Zeit beschert mit seinem wunderschönen Gelände, in dem man sich als Kind frei und sicher bewegen konnte, mit lieben Erzieherinnen, ordentlichem Essen und interessanten Freizeitunternehmungen – ich liebte es! … (Frau Krauss v. 28.6. 2024)

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Frau Krauss, die auch mal in Radebeul gewohnt hatte, für ihren Brief zum Waldhof.

Dietrich Lohse

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