„Die Oper müsst ihr euch unbedingt ansehen. Sie ist klasse inszeniert und die Musik erst, einfach toll! “ Soweit die Empfehlung von mehreren Freunden. Die Zusammenfassung lieferte dann unser Redaktionsmitglied Wolfgang Zimmermann in seiner Rezension im Februarheft. Es geht um das Stück „Samson et Dalila“, der Oper von Camille Saint-Sa?ns in den Landesbühnen Sachsen. Ich erinnerte mich, dass wir zur Premiere am Samstag, den 14. 01 2017, die Einladung leider nicht annehmen konnten. Das macht nix, dachten wir, da gehen wir eben später einmal. Im Januar standen viele Termine an, also schaute ich im Spielzeitplan des ersten Halbjahres nach einem für uns günstigen Termin. Tja, schauen kann man, aber zu finden ist nichts: Das Stück wird nicht mehr gespielt. Nun fragen wir uns, ob es wirklich im Sinne eines Theaters ist, ein sicher mit erheblichem Aufwand inszeniertes und vom Publikum sehr gut angenommenes Stück schon nach wenigen Vorstellungen aus dem Spielplan des Stammhauses zu nehmen? Das Theater baut regelrecht Druck auf. Wir als Besucher „verrenken“ uns fast, um ein bestimmtes Stück zu sehen. Oder aber wir müssen auf den Theaterbesuch verzichten, weil wir es innerhalb eines kurzen Zeitraums nicht schaffen Gast zu sein. Ich hatte in einem früheren Editorial schon einmal auf die Fülle der Stücke hingewiesen und auf die möglicherweise damit einhergehende Gefahr, Protagonisten, Techniker, alle am Entstehen des Stückes Beteiligten und das Publikum zu überfordern. Gleichwohl die gezeigte Vielfalt sehr beeindruckend ist, ich persönlich finde: Etwas weniger wäre sicher mehr, für die Belegschaft des Theaters und für das Publikum.
Ilona Rau
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