Spaziergang durch das Landschaftsschutzgebiet „Lößnitz“

Heute soll es einmal nach dem Bilz-Bad gehen -also, „Pack die Badehose ein…“ – aber auf dem Weg dahin wird es wieder einiges Sehens- und Merkenswertes geben. Der Weg führt ab Straßenbahnhaltestelle Bor- / Lößnitzstraße über Rosa-Luxemburg-Platz, Dr. Rudolf-Friedrich-Straße zum Lößnitzgrund, Meiereiweg, Buchholzweg, Obere Burgstraße, Turmleite, Moritzburger Straße. Zwischen Lößnitz und Borstraße führt die Dr. Rudolf-Friedrich-Straße zum Rosa-Luxemburg-Platz. Hier errichtete die Gemeinde Niederlößnitz 1894 ihr Rathaus, das nach 1945 Standesamt war und 1970 Kindertagesstätte wurde. – Wir gehen auf der Dr.- Rudolf-Friedrich-Straße bergwärts und überqueren die Winzerstraße. Rechts steht tief im Garten das „Haus Salem“, das seit 1907 von der Diakonissenanstalt zunächst als Genesungsheim für Schwestern, später als Lungenheilstätte genutzt wurde. Seit der Zerstörung Dresdens ist es Feierabendheim für alt gewordene Schwestern. Entlang der linken Straßenseite zieht sich das Gelände der inneren Mission bis zur Rolf-Helm-Straße. An der Ecke ist der gut erhaltene Pavillon beachtenswert. Die gegenüber beginnende Terrassenstraße wurde in den ehemals kurfürstlichen „Eckberg“ – ein großer Weinberg – hineingebaut. Wir folgen aber unserer Straße und haben bald den Blick auf die Hänge der Lößnitzberge, auf deren Höhe die einstige „Berggaststätte zum Pfeiffer“ steht. Woher sie ihren Namen hat, ist nicht genau zu erklären, in den Akten tritt er erstmals um 1900 auf, doch vielleicht hieß das Gelände schon früher so. Das massive Gebäude entstand 1825 an Stelle eines alten Fachwerkbaues. Die durch Ausbau entstandene Weinschrankstätte wurde der schönen Aussicht wegen einst gern besucht. Seit sie Ferienheim wurde, blieb sie der Öffentlichkeit verschlossen. Die Straße senkt sich nun in den Lößnitzgrund und führt vorbei an der „FIora“. Sie war ebenfalls eine Weingaststätte,die 1981 geschlossen wurde. Ihre Geschichte begann 1872 in dem dicht daneben stehenden kleinen Häuschen, von dem 1890 die Konzession auf das neue Gebäude überging, das erst 1927 durch Umbau sein heutiges Aussehen erhielt. – Auf dem Promenadenweg, angelegt vom „Verein zur Verschönerung der Lößnitz“, geht es am Bach entlang bis zur „Meierei“. Sie entstand um 1881 durch Umbau aus der zu Reichenberg gehörenden, jahrhunderte alten „Schmiedchen Mühle“. Die Baufirma Gebrüder Ziller machte eine Ausflugsgaststätte und Sommerfrische daraus, die sich großer Beliebtheit erfreute; doch auch sie ist seit Jahren geschlossen. Der obengenannte Verein legte 1883 auch den Meiereiweg an, auf dem wir das Bilz-Bad erreichen. Es wurde von dem Naturheilkundler Eduard Bilz geschaffen, mit Spiel- und Turnplätzen, einem Herren- und einem Familienbad, und 1905 eröffnet. 1911 erwarb er auf der lnternationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden das „Undosa-Wellenbad“, das nun seit 1912 die Badelustgen anzieht – Eine Gaststätte mit Freiterrasse bietet angenehmen Aufenthalt (Das Bad ist vom 1 5. Mai bis 15. September täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet.)

-Wir könnten hier rasten und ein kühles Bad nehmen, bevor wir den Spaziergang fortsetzen.Am Buchholzweg angelangt, wenden wir uns links, um auf die Obere Burgstraße zu kommen, die zur Friedensburg führt. Diese entstand 1870 auf dem damals „Gießmannschen Weinberg“ durch Anbauten an ein altes Weinberghaus als Gaststätte und erhielt ihren Namen anlässlich des Friedensbeschlusses 1871. Lange war sie Ferienheim, steht nun aber wieder als Gaststätte und Hotel zur Verfügung. Von ihrer Veranda bietet sich dem Besucher ein schöner Fernblick. Wer möchte, kann von hier auf den zunächst schmalen und etwas steilen Weg der Burgstraße absteigen zur Karl- und Moritzburger Straße.Wir wollen aber noch einen kleinen Umweg machen: Ein Stück hinter der Friedensburg geht es westwärts auf der Turmeleite zwischen Weinbergsmauern und Wald, der zum Gelände des um 1910 angelegten „Waldpark“ gehört, zum Wasserturm. Er ist 1915 erbaut worden, hat eine Höhe von ca, 40 m und dient noch heute der Wasserversorgung des oberen Stadtteiles. Unweit vom Turm gelangt man durch eine Mauerpforte auf einen Aussichtsplatz, der 1908 anlässlich eines Besuches des Königs Friedrich August eingeweiht und nach ihm benannt wurde. Von hier aus ist das Elbtal weit zu überschauen. – Dann führt der Weg wieder hinter der Mauer hinunter in den Grund. Etwas bequemer kommt man auf Waldwegen ebenfalls dahin. Nun ist es nur noch ein kurzes Stück abwärts zu gehen. Wir erreichen die Rolf-Helm-Straße und über die Georg-Weig- und Moritzburger Straße schließlich die Straßenbahn.
Liselotte Schließer

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